Psychische Belastung
World Mental Health Day 10. Oktober
Home-Office, New Work, Digitalisierung oder Flexibilität…
…sind einige der Schlagwörter, die unsere heutige Arbeitswelt beschreiben. Jedoch bringt der Wandel zu mehr Flexibilität auch zunehmend psychische Gefährdungen und Belastungen mit sich, die sich aus fehlender sozialer Unterstützung am Arbeitsplatz, oder auch Arbeitsintensität ergeben können.
Mental Health Day: Berufstätige in Deutschland leiden unter psychischer Belastung – Wunsch nach mehr Freizeit
Fast ein Drittel der Arbeitnehmerinnen und -nehmer in Deutschland hat schon mal unter einer psychischen Erkrankung gelitten oder ist sogar noch betroffen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage zum aktuellen World Mental Health Day am 10. Oktober. Demnach würde vor allem mehr Freizeit Betroffenen helfen, Stress zu reduzieren.
Aufgaben des Arbeitsgebers
Das Stichwort hierzu lautet Gefährdungsbeurteilung – um die Belastungssituation in Betrieben und die damit einhergehenden negativen psychischer Beanspruchungsfolgen systematisch zu bewerten und damit eine effektive Präventionsarbeite leisten zu können ist eine GefBe unabdingbar.
Arbeit darf nicht krank machen dafür sorgt das Arbeitsschutzgesetz. Früher kümmerte es sich nur um die körperlichen Belastungen im Job, doch seit 2014 auch um die psychischen Einflussfaktoren am Arbeitsplatz. Der Grund: Beschäftigte fehlen heute zehnmal häufiger wegen psychischer Erkrankungen als noch vor 15 Jahren.
Im Film der GDA wird Schritt für Schritt erklärt, wie man die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung erstellt.
Die Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung folgt einem Regelkreis und ist in der Konsequenz als kontinuierlicher Verbesserungsprozess ausgelegt.
Eine gute Checkliste zur Erstellung der Gefährdungsbeurteilung stellt die VBG – Ihre gesetzliche Unfallversicherung hier zur Verfügung.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin trifft dazu folgende Aussage:
Die Berücksichtigung psychischer Belastung in der Gefährdungsbeurteilung ist eine arbeitsschutzgesetzliche Pflicht. In Forschungsprojekten untersucht die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Möglichkeiten und Grenzen betrieblichen Handelns in diesem Themenfeld und erarbeitet Empfehlungen für die betriebliche Praxis.
World Mental Health Day
Das übergeordnete Ziel des Welttags für psychische Gesundheit besteht darin, das Bewusstsein für psychische Gesundheitsprobleme auf der ganzen Welt zu schärfen und Bemühungen zur Unterstützung der psychischen Gesundheit zu mobilisieren.
Der Tag bietet allen Akteuren, die sich mit psychischen Gesundheitsproblemen befassen, die Gelegenheit, über ihre Arbeit zu sprechen und darüber, was noch getan werden muss, damit die psychische Gesundheitsfürsorge für Menschen weltweit Realität wird.
Der Stress, den viele Menschen täglich spüren, führt zu einer starken psychischen Belastung. In der Europäischen Union sind Schätzungen zufolge rund 50 Millionen Menschen von Depressionen, Erschöpfung und Suchterkrankungen betroffen. Gesellschaftlich werden emotionale und seelische Nöte oft tabuisiert und Betroffenen als Schwäche ausgelegt. Diese fühlen sich dadurch unverstanden und ausgegrenzt, was sich negativ auf Präventions- und Heilungsmaßnahmen auswirkt.
Prävention im Unternehmen zahlt sich aus
Psychische Erkrankungen sind immer häufiger der Grund für Fehlzeiten und den frühzeitigen Einstieg in das Rentenalter. Rund 15 Prozent aller Fehltage gehen auf Erkrankungen der Psyche zurück. Besondere Brisanz erhalten psychische Erkrankungen auch durch ihre Krankheitsdauer, die mit durchschnittlich 36 Tagen dreimal so hoch ist wie bei anderen Erkrankungen mit zwölf Tagen. Dabei sind sämtliche Altersgruppen der Erwerbstätigen betroffen. Deshalb gewinnen Prävention und die Förderung der psychischen Gesundheit als Teil eines nachhaltigen betrieblichen Managements zunehmend an Bedeutung, denn die Gesundheit der Beschäftigten trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bei.
Die Psychische Gefährdungsbeurteilung ist kein Kinderspiel, dass man nebenbei erstellen kann. Jedes Unternehmen sollte diese nicht nur als Pflicht, sondern auch als Chance gesehen werden.
Diese Gefährdungsbeurteilungen sind Möglichkeiten um mögliche Ausfallrisiken von Ihren Mitarbeitern reduzieren zu können und Prozesse zu verbessern. Letztendlich steht jedes Unternehmen vor der Aufgabe, die körperliche und psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern, um eine zukünftige Leistungsfähigkeit und Arbeitskraft erhalten zu können.
Quelle:
Bundesministerium für Gesundheit
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin