Immer mehr Deutsche sterben durch Stromschläge

Ein beunruhigender Trend nimmt in der Elektronikbranche zu. Immer mehr Menschen in Deutschland sterben durch Stromschläge. Auffällig viele tödliche Unfälle ereignen sich im Haushalt.

Laut VDE nahm die Anzahl von Stromunfällen mit tödlichem Ausgang in Deutschland in den letzten Jahren zu. Nach einem historischen Minimum in 2016 mit 34 Todesfällen nahm die Zahl in 2018 um 24% zu. Der Zuwachs in den letzten beiden Jahren ist ausschließlich dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen, das in 2016 gar nicht, in 2018 mit 8 Todesfällen vertreten ist.

Die Zahl der Todesfälle in Industrie und Gewerbe ist weiterhin auf niedrigem Niveau (14%). Im Vergleich dazu ereignen sich im Haushalt ca. doppelt so viele (31%) tödliche Stromunfälle. Bei mehr als der Hälfte aller Meldungen wird „Sonstige“ als Ort angegeben, was darauf schließen lässt, dass die tatsächlichen Zahlen in den Kategorien Industrie/Gewerbe und Haushalt höher sind. (Quelle: https://www.vde.com/de/suf/statistik-stromtote)

Angesichts der 27.172 insgesamt 2018 durch einen Unfall verstorbenen Menschen liegt der Anstieg der Stromtoten auf immer noch niedrigem Niveau, aber der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik sieht einen Anlass für einen Hinweis: „Leider werden in den Totenscheinen immer seltener die Orte angegeben, an denen sich der Todesfall ereignet hat. Eine belastbare Analyse mit Bezug auf den Ort ist damit kaum möglich. Eine Erklärung könnte allerdings die vermehrte Verwendung von Ladegeräten, auch im Badezimmer, sein. Auf jeden Fall sind in die Statistik keine Suizide und Bahnopfer aufgenommen worden“, erklärt Thomas Raphael, Unfall- und Blitzschutzexperte beim VDE.